Er hat bei Linken im Westen das Kufiya, das schwarz-weiß-karierte Palästinensertuch, bekannt gemacht und galt bei den Terroristen der RAF und anderen Linksextremisten als Held. Aber in Israel war er lange Staatsfeind Nummer 1. Wer war der Palästinenserführer, der lange Zeit der wichtigste und mächtigste Gegenspieler der isrealischen Regierung war?
Arafat hatte 1957 die Fatah gegründet, eine palästinensische Widerstandsgruppe, die sich bald zur terroristischen Gruppierung wandelte, trotz des gleichnamigen Parteiarms. 1968 machte die Schlacht von Karame, an der Arafat teilnahm, ihn zum Helden, und ein Jahr später wurde er Chef der PLO. Diese verwickelte sich in Kämpfe mit Jordanien, was Arafat zur Flucht zwang. Dennoch begann er in den siebziger Jahren das Alleinvertretungsrecht für Palästina zu beanspruchen. Legedendär war sei Auftritt vor der UNO-Vollversammlung mit Kufiya-Tuch und Pistolenholster. Dieses Outfit behielt er auch als Markenzeichen und war selten ohne zu sehen.
In den achtziger Jahren wurde Arafat gezwungen, immer mehr Kompromisse zu machen und letztlich Israel zumindest indirekt anzuerkennen. 1990 unterstützte er die irakische Invasion, was nach dem Scheitern zur Flucht von fast einer halben Million Palästinensern führte. Dies wurde ihm immer wieder als Fehleinschätzung angekreidet. Arafat überlebte einen Flugzeugabsturz in der Wüste. 1994 dann konnte Arafat aufgrund eines Friedensabkommen mit Israel nach Palästina zurückkehren. Das Time Magazine hatte ihn zum einflussreichsten Mann des Jahres gewählt und im Dezember 1994 erhielt er gar den Friedensnobelpreis zusammen mit Peres und Rabin auf der israelischen Seite.
Während der zweiten Intifada warf man Arafat vor, zwei Gesichter zu haben. Während er vor allem auf internationalem Parket für Frieden und Diplomatie war, förderte er in Palästina die Versorgung mit Waffen. Im Jahr 2000 scheiterten Verhandlungen zwischen ihm, Clinton und Barak was die Gründung eines eigenen Staates betraf. 2004 wurde Arafat plötzlich krank und wurde nach Paris ausgeflogen, wo er nach kurzem Krankenhausaufenthalt verstarb. Bis heute halten sich Gerüchte er sei an einer Plutoniumvergiftung gestorben.